Wer hätte gedacht, dass Spaghetti Bolognese eher ein deutsches Gericht ist, als ein Italienisches? In Italien gibt es das „Ragu alla bolognese“, welches sich von dem französischen Wort „Ragout“ ableitet und aus Norditalien stammt. Es wird zum Beispiel für Lasagne verwendet oder auch mit Tagliatelle gegessen. Die Kombination mit Spaghetti ist jedoch bei den Deutschen sehr beliebt und für mich gehört es auch definitiv zu einem der Essen, die ich mit meiner Kindheit verbinde.
Für die Zubereitung gibt es nicht das eine Rezept. Man kann grob sagen, dass die Bolognese aus Hackfleisch, Tomaten, Zwiebeln, Gewürzen und eventuell Wein gekocht wird. Welches Fleisch, welche Tomatensorte, welche Gewürze, Wein ja oder nein? Das alles lässt es überall anders schmecken. Auch ich habe nicht die eine Zubereitungsart. Diese ist jedoch mein Favorit im Geschmack.
Wie für eigentlich alle Schmorgerichte braucht man für das Rezept etwas Ruhe, Zeit und Geduld. Mit dem Schmoren dauert es ca. 2 Stunden bis die Sauce fertig ist. Es gibt sogar Rezepte bei denen empfohlen wird die Bolognese 3-4 Stunden zu kochen.
Das Gemüse (Suppengemüse) kann man auch weglassen. Mir gefällt daran gut, dass es das Ganze schön aromatisiert, etwas Farbe in die Sauce bringt und gesund ist es natürlich auch noch. Die Schnippelei ist zugegebener Maßen aufwendig. Die Tomaten gibt es nicht in jedem Supermarkt. Aber Tomaten schmecken wirklich unterschiedlich! In unserem Italienurlaub war ich fasziniert, wie viele Tomatensorten in Italien sowohl frisch als auch in Dosen angeboten werden.
Kakao und Zimt in der Sauce klingt im ersten Moment sicher ungewöhnlich, aber mich erinnert es an einen Wein, der nach vielen Aromen schmeckt. So ist es für mich bei einem Schmorgericht. Mein Lehrherr hat immer gesagt:“Man darf das Gewürz nicht schmecken, aber auch nicht vermissen. Es sei den es gibt der Sauce den Namen.“ Das trifft es ganz gut. Die Fenchelsamen nehme ich, weil ich dabei an Fenchelsalami oder Salsiccia (italienische Wurst) denke. Salsiccia wird in Italien ja gerne für Saucen verwendet.
Man kann die Sauce auch in 10 Minuten kochen: Fleisch und Zwiebeln anbraten, Tomatenpüree dazu, abschmecken, fertig.
Durch das lange Kochen bzw. Schmoren entfaltet sich jedoch ein tolles Aroma.
Ich finde, dass man sich diese Bolognese-Variante aber durchaus immer mal wieder gönnen sollte. Am Besten nicht nur mit Zeit fürs Kochen, sondern auch Zeit zum Essen und Genießen.
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